gernot langs holzfotoich

SELBST ist der Seemann

Erst war alles nur ein Traum. Dann eine Idee.

Dann kam das richtige Holz ins Spiel. Und ein erfahrener Skipper

das "playboat"

Bootstyp: MadRiver Outrage XRX, 4 Meter lang, laut Herstellerbezeichnung ein "white water playboat". Es wird gerne zu Expeditionen mitgenommen, wegen seiner hohen Belastbarkeit bei geringem Gewicht.

Meine ersten Expeditionen: der Sölktal Stausee im November, sowie der Pass Stein Stausee. Zum Cruisen wurde eine Finne montiert, da das Boot sonst zu stark dreht und schlecht geradeaus läuft.

die Idee

Dann kam die Tradition ins Spiel: in Form der polynesischen Auslegerboote, mit "Lateen rigging", einer speziellen Segelführung. Geht so etwas mit meinem Boot? Diese Fragen konnte ein guter Freund sehr genau beantworten. Er segelt Regatten mit 60ft Rennyachten.

Wir hatten bald mehrere Versionen entwickelt und landeten schließlich bei einer simplen Besegelung vom "Genua"- oder "Genaker"-Typ mit Reffmöglichkeit, und mit allen Einrichtungen, die man upwind & downwind so brauchen kann.

Die Werft

Schauplatz Gröbming Mitterberg - im Carport vom Haus 190 ist die Bootswerft untergebracht. In klassischer Bootsbauweise werden auf das Spantenskelett die Lärchenplanken einzeln angepaßt, aufgezogen & verleimt, und das Ganze dann mehrfach mit Bootslack versiegelt - eine ziemlich umfangreiche Prozedur, die alles erlaubt, nur keine halben Sachen. 

So entsteht der Ausleger-Rumpf nach dem Shape des bestehenden Bootes mit 2,8m Länge und ca 200 Liter Stauraum, sowie die 3m-Ausleger, Ruder & Schwert, Mastfuss und Mastkopf, zwei Segel mit unterschiedlicher Funktion, ein 3m2-Trampolin-Deck, und diverse Kleinteile zur Trimmung des Bootes.

Technische Daten:

Länge 4 m

Breite 3m

Tiefgang 90 / 50 cm (Schwert klappbar)

Ballast ca 300 kg

Segelfläche ca 7 m2

Theoretische Geschwindigkeit ca 5-6 knt

Testfahrten

Also dann, Seemann, ab ins Wasser damit.

Erste Tests fanden am Gaishorner See statt. Der erste Test ergab eine Veränderung der Schwertposition, der zweite führte zu einem größeren Segel. Mein letzter Ausflug dorthin endete mit jenem Gewitter, das wenige Kilometer weiter einen Zug zum Entgleisen brachte.

Weitere Tests fanden am Lipno Stausee auf der oberen Moldau im Böhmerwald statt, nahe Bad Leonfelden im Mühlviertel. Der Lipno ist groß und windreich, teils tückisch. Ich fuhr das Boot dort an seine Grenzen, zwei mal, bei Wind etwa 5-6 bft. Sie ging dabei jeweils zu Bruch (einmal Ruder, einmal Mast), konnte sie danach Gott sei Dank jedesmal noch manövrieren und retour segeln bzw rudern. Es war sehr lehrreich, auch was das Ankern betrifft. Sie rudert sich übrigens dank ihrer schlanken Rumpfforn wie ein Pfitschepfeil, auch bei hohen Wellen und bei Wind. Das stellte sie dann auf ihrer ersten großen Reise mehrfach unter Beweis.

A-8962 Gröbming / Mitterberg 190 / +43 (664) 2734390 / look@lanxx.at